Vertrauen von Dror Mishani

Ein neues Buch von meinem neuen Lieblings-Krimiautoren. Das ich mal einen Lieblings-Krimiautoren haben, ist noch heute für mich eine Überraschung.
Oder, dass ich Krimis lese…

Nach seinem letzten Buch “Drei” – für mich mein erstes Buch von ihm, freute ich mich zu sehen, dass es wieder was Neues gibt und fing auch gleich an zu lesen.

Zwei Fälle prallen aufeinander …

Wie auch in “Drei” haben wir hier mehrere Dinge, die zusammenkommen. Zuerst gibt es den Fall eines ausgesetzten Babys, dass bei einem Einkaufszentrum in der Nähe eines Krankenhauses gefunden wird. Schnell wird auch die Frau gefunden, die es dort abgelegt hat, aber ihre Art und Weise – ihr Denken! – bringt die Gemüter ins Schwitzen.
Dann gibt es den Fall über einen älteren Schweizer, der nach Israel kommt und spurlos verschwindet.
Zwei sehr ungewöhnliche Fälle mit denen sich der Inspektor Avi Avraham und seine Kollegin Esthi Wahabe auseinandersetzen müssen.

Schnell wird klar, dass diese Geschehnisse nicht einfach zu lösen sind und die beiden Ermittler kommen an ihre mentale Grenze im Verlauf der Handlung.

Wem kann man noch vertrauen? Was ist falsch und richtig? Und wo liegt die Gerechtigkeit?

Der Autor Dror Mishani baut wieder ein interessantes Geflecht aus Ort, Glaube, Religion und Beziehungen ein, dass durch seine tiefe Figurenzeichnung getoppt wird. Besonders der letzte Punkt ist der Grund, warum ich gerne zu seinen Büchern greife.
Er erstellt keine Charaktere, die man lieben muss. Sondern eher Personen, die leiden, verstehen und kämpfen – immer interessant zu beobachten, bzw. zu lesen. Mit viel Können zeigt er ihre Motive und Beweggründe und schafft es mir ein festes Bild in den Kopf zu setzen.

Auf der Suche nach der Wahrheit

Ebenfalls spannend war das Thema Geheimdienst das er einbringt und mit dem sich Avi Avraham auseinandersetzen muss, den er merkt das was faul ist an der ganzen Geschichte mit dem Schweizer Tourist, der gar kein Schweizer ist …

Auf der anderen Seite, nicht zu vergessen, der Fall rund um das Baby. Zunächst vermutet man eine schnelle simple Aufklärung, aber niemand hat mit Liora gerechnet, die ihren ganz eigenen verworrenen Plan folgt und die Nerven von Esthi Wahabe spürbar reizt.

Nach vielen Irrungen schaffen es die Ermittler am Ende alles zu lösen, wobei vielleicht nicht auf die Art und Weise, wie sie es gerne gehabt hätten. Es bleibt spürbar, was es aus ihnen gemacht hat und ich bin gespannt, ob es mehr geben wird von Avi Avraham und seinem Team.

Schlussendlich lässt sich sagen, dass Mishani wieder einen sehr eigenwilligen Krimi geschrieben hat.
Seine Charaktere liebt und hasst man zugleich und er bringt einen die Gesellschaft Israels auf seine Art nahe mit ihren Regeln, Wünschen und Hoffnungen. Nur leider kam es nicht an sein vorheriges Buch, meiner Meinung, nach ran, es blieb für mich vieles nicht zur Gänze abgeschlossen.

Ein spannender Kessel in Israel – gerne mehr davon!

Das Buch bewerte ich mit:


2
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Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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