Die Gesichter des Ethan Shaw

Diese Buch scheint ziemlich untergegangen zu sein in den Neuerscheinungen vom letzten Jahr, oder? Sagt euch der Titel etwas? Habt ihr es irgendwo gesehen?
Mich hatte der Klappentext gleich interessiert, klang gefährlich, spannend und geheimnisvoll. Und sollte ein Mix aus Kriminalroman, Journalismus und eigene Vergangenheit sein… was ich wohl bekam? Meine kurze Meinung dazu könnt ihr unten nachlesen.

Er war sein Retter gewesen, damals, als Adam Vollmann mit seiner Mutter von Washington, D.C. nach Colorado gezogen ist. Ethan Shaw war das Idol jedes Jungen und der Schwarm aller Mädchen auf der Highschool in Drysden und der Einzige, dem sich der jugendliche Adam freundschaftlich zugetan fühlte. Und dieser Ethan Shaw soll zu dem Mann geworden sein, der Adam nun von den Bildschirmen des New Yorker Times Square entgegenstarrt? Zu einem landesweit gesuchten Verbrecher? Adam will es nicht glauben und fährt zurück nach Drysden, um die Wahrheit herauszufinden. Aber was ist die Wahrheit in einer Welt, in der jede/r jederzeit alles sagen kann, in der es um Aufmerksamkeit um jeden Preis geht, um Quoten und Auflagen? Wie ist es möglich, zu der einen wahren Geschichte hinter all den Geschichten vorzudringen? Und wer schützt einen davor, auf der Suche nach der Wahrheit nicht selbst den Bezug zu ihr zu verlieren?

“Ich kannte Ethan Shaw. (…) Und ich verstand nicht, was geschehen sein musste, dass er sich auf der Flucht befand, dass man ihn eines Verbrechens bezichtigte und vor einem ganzen Land an den Pranger stellte.”

Die Gesichter des Ethan Shaw von Fabrice Humbert

Geduldig muss man sein für den Roman von Fabrice Humbert. So nimmt man zunächst an, dass wir hier einer reinen Krimihandlung folgen. Es ist jedoch viel mehr eine Geschichten der Vergangenheit, Aufarbeitung der Schulzeit, über Coming out und erste Liebe. Die journalistischr Handlung greift immer wieder ein und wir kommen einer Geschichte auf die Spur…die hätte ich nicht erahnen können. Es wird viel gelogen, man kann niemanden trauen und selbst die eigenen Erinnerungen täuschen.

Bei dem ganzen Inhalt bleibt oft die richtige Handlung auf der Strecke…es zieht sich immer wieder und zum Ende hin ist eine gewisse Geduld von Nöten.
Sprachlich gesehen, war es mir zu melancholisch und die triste Atmosphäre drückte die Stimmung, wie auch das immer wieder aufkommende Thema Medienmissbrauch. Kurzum es konnte mich nicht ganz von sich überzeugen, obwohl die Grundidee und deren Umsetzung interessant ist!

Dieses Buch bewerte ich mit:

2

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