»Im Frühling ihres zweiundzwanzigsten Lebensjahres verliebte sich Sumire zum allerersten Mal. Heftig und ungezügelt, wie ein Wirbelsturm über eine weite Ebene rast, fegte diese Liebe über sie hinweg.«
Sumires Kosename für die siebzehn Jahre ältere Miu ist »Süßer Sputnik«. Auf einer Reise durch Europa verschwindet Sumire plötzlich auf geheimnisvolle Weise.
Seit längerer Zeit bin ich ein Fan von Haruki Murakamis Werken. Viel habe ich bis jetzt noch nicht von ihm gelesen, aber jedes Mal, wenn ich eins seiner Bücher in der Hand halte, denke ich nur: “Das ist so gut.”
“Sputnik Sweetheart” ist mit seinen knapp über 200 Seiten schnell gelesen, aber ich konnte mich auch schwer von dem Buch reisen. In einem Tag hatte ich es fertig und war so aufgewühlt, dass ich es der nächsten Person in die Hand drücken wollte damit sie es liest und ich jemanden zum reden habe.
Die Geschichte wird aus der Sicht eines namenlosen Grundschullehrer erzählt, der seit Jahren in Sumire verliebt ist und sie ist auch eine gute Freundin von ihm. Er wird in ihre Liebesgeschichte mitreingezogen und begibt sich auf die Suche nach ihr.
Aus seiner Sicht, Erzählungen und Dialogen lernen wir die Angebetete kennen mit allen ihren Verschrobenheiten und sehen, was die Liebe aus einem machen kann oder bzw. hervorbringen kann. Viel möchte ich an der Stelle nicht mehr verraten.
Das Buch hat einen gewissen Reiz, der aus Aufregung und Wahnsinn besteht. Das Geheimnis um Sumire und ihre Liebe ist verlockend. Man möchte diese merkwürdige, exzentrische Frau verstehen und mehr von ihr erfahren.
Egal, wie kafkaesk einige Stellen ausarten (nur etwas), so scheint die Handlung realistisch zu sein und nicht weit hergeholt. Auch die Figuren sind authenthisch und leicht nachvollziehbar. Seine Beschreibungen bringen nicht nur das Aussehen auf den Punkt, sondern das ganze Wesen der Person. Mitunter war es ein Grund, warum ich mich so schnell in die Lektüre vertiefen konnte.
Dieser Roman hatte wieder das Murakami-Feeling und magische Elemente, als auch Surrealistik. Es ist leichter zu lesen, als so manch andere Bücher von ihm und über das Ende lässt sich streiten. So viel ist gesagt: Raum zur Interpretation.
Es ist kurz, aufwühlend, aufregend und für “Murakami-Einsteiger” auf jeden Fall empfehlenswert!