Ein leises Kinderbuch mit einer starken Botschaft
Billy ist traurig – so ein Tag, an dem man sich am liebsten unter der Decke verkriecht und alles zu viel ist. Sein Freund Hippo meint es gut: Er will Billy aufheitern, mit allem, was ihm einfällt. Verkleiden, Party, Piratenabenteuer – doch je größer die Ablenkung, desto mehr zieht sich Billy zurück.
Bis er endlich sagen kann, was er wirklich braucht: Dass jemand einfach mal zuhört.
Was Gabriel Evans hier auf ganz ruhige Art erzählt, ist so wichtig – und gerade in unserer oft hektischen Welt aktueller denn je. Es geht ums Zuhören. Ums Dasein. Nicht um Lösungen oder Ablenkungen, sondern um echtes Mitgefühl.
Das Buch hat mich berührt. Die Geschichte ist schlicht, aber emotional auf den Punkt. Die Illustrationen sind minimalistisch, fast zurückhaltend – gearbeitet wird fast ausschließlich mit Schwarz, Weiß und einem warmen Gelbton, für mich neu im Bilderbuchbereich. Genau diese reduzierte Gestaltung macht das Buch, aber auch – passend für die Thematik. Kein Überladen – sondern volle Konzentration auf das, was wirklich zählt: die Beziehung zwischen Billy und Hippo.
Ich freue mich schon sehr darauf, das Buch bald mit meiner Kleinen zu lesen. Denn obwohl es sich an Kinder richtet, steckt auch für uns Erwachsene viel drin. Wir wollen oft sofort helfen, Probleme lösen, trösten – aber manchmal braucht es einfach nur ein offenes Ohr und die Bereitschaft, Gefühle auszuhalten. Das zeigt „Hör mal, Hippo!“ auf eine wunderbare, kindgerechte Weise.
Ist es das spektakulärste Kinderbuch aller Zeiten? Vielleicht nicht. Es kommt ohne große Knalleffekte aus. Aber genau das macht es besonders. Es ist ein stilles, ehrliches Buch, das Kindern erlaubt, traurig zu sein – und uns Eltern zeigt, wie wertvoll echtes Zuhören sein kann.
Mein Fazit:
Ein liebevoll erzähltes, ruhig illustriertes Bilderbuch über echte Freundschaft und emotionale Nähe. Kein lautes Highlight – aber ein kleines Juwel, das nachklingt.
