The Cloisters von Katy Hays

Katy Hays Debüt The Cloisters ist ein faszinierender Roman, der den Leser in eine geheimnisvolle Welt voller Kunst, Magie und akademischer Intrigen entführt. Die Geschichte spielt im Museum im Metropolitan Museum of Arts, Abteilung Mittelalter- und Renaissancekunst, bzw. der Außenstelle “The Cloisters” und folgt der Protagonistin Ann, die während eines Sommerpraktikums in eine mysteriöse Entdeckung verwickelt wird, die ihr Leben für immer verändert.

Hays beeindruckt mit einer dichten Atmosphäre, die den Schauplatz lebendig werden lässt. Die detaillierte Beschreibung der mittelalterlichen Kunst und der mystischen Tarotkarten verleiht der Geschichte eine einzigartige und fast schon unheimliche Stimmung. Man merkt, dass die Autorin Ahnung hat über das, was sie schreibt.
Der Roman ist durchzogen von einer leichten, unterschwelligen Spannung, die den Leser neugierig macht und zum Weiterlesen antreibt. Sonst ist alles in einem sehr ruhigen Ton geschrieben und manchmal fließt die Handlung langsam vorwärts.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, wie auch Ann, deren Entwicklung im Verlauf der Geschichte glaubwürdig dargestellt wird. Ihre Faszination für das Unbekannte und ihre langsame Entfremdung von der realen Welt sind gut beschrieben. Aber so ganz hat der Charakter selbst mich nicht abgeholt.
Außerdem könnte die Handlung stellenweise etwas mehr Dynamik vertragen. Einige Passagen wirken leicht gestreckt, was den Spannungsbogen ab und zu etwas abschwächt. Zudem bleiben manche Nebencharaktere im Vergleich zu Ann etwas blass, was dem Roman in Bezug auf die zwischenmenschlichen Beziehungen etwas Tiefe nimmt.

Trotzdem ist The Cloisters ein gutes Debüt, das durch seine atmosphärische Dichte und die Verknüpfung von Geschichte und Mystik besticht. Thematisch gesehen interessant, wobei es am Ende viel um Aktion und Reaktion geht, bzw. was Macht mit einem anstellt. Auch wenn es nicht ganz überzeugen konnte, waren es ein paar interessante Stunden.
Ein etwas anderer Roman, der mit seiner dichten Atmosphäre und kunsthistorischer Tiefe überzeugt, auch wenn er gelegentlich etwas an Tempo verliert und womöglich nicht für jeden Leser was ist.

Das Buch bewerte ich mit:

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