Mit diesem Roman kehrt Sangu Mandanna zu genau dem zurück, was sie so gut kann: warmherzige Magie, eine Portion Chaos und Figuren, die man am liebsten sofort adoptieren möchte. Miss Swans zauberhafte Pension für magische Gäste liest sich wie eine Einladung in ein Zuhause, das man zuvor nicht kannte, aber sofort vermisst, sobald man die Tür hinter sich schließt.
Im Mittelpunkt steht Sera, deren Leben zwischen verschwindender Magie, einer sehr lebendigen – eigentlich verstorbenen – Tante und allerlei magischen Missgeschicken schon kompliziert genug ist. Doch das wahre Herz der Geschichte schlägt in der kleinen Pension, wo Sera und ihre Tante eine kunterbunte Schar an Gästen aufnehmen: ein Fuchs, der eigentlich keine Füchsin sein wollte, ein mittelalterlicher Ritter in Ausbildung, ein Cousin voller Neugier, ein zombiehafter Hahn und noch einige andere liebenswerte Sonderlinge.
Diese Gruppe wächst zusammen wie eine echte Wahlfamilie, voller Loyalität, Humor und Verständnis. Und mitten hinein stolpert Luke, ein grummeliger Historiker mit einer kleinen Schwester im Schlepptau, der eigentlich nur eine Nacht bleiben wollte – bis die Magie des Hauses (und Seras Wesen) ihn langsam auftaut.
Der Roman ist eher ruhig, behaglich und voller kleiner Szenen, die ans Herz gehen. Große Action findet man hier weniger, dafür aber viele feinfühlige Momente über Verlust, Zugehörigkeit, Verantwortung und den Mut, sich selbst neu zu definieren. Auch ernste Themen wie Ausgrenzung und Angst vor dem Anderssein werden leise eingeflochten.
Was mir besonders gefallen hat, ist die Atmosphäre: das warme Licht der Pension, die verschlungenen Wege der Magie, das Aufeinandertreffen von humorvoller Schrulligkeit und emotionaler Tiefe. Man liest und fühlt sich dabei ein bisschen wie eingehüllt in eine Wolldecke – mit gelegentlichem Lachen, wenn das nächste magische Chaos ausbricht.
Ein herzenswarmes, charmantes Fantasybuch, das Found Family, Magie und leise Romantik wunderbar miteinander verbindet. Perfekt für Cozy-Fantasy-Fans!
