Frau mit Messer von Gu Byeong-Mo

Sie ist unscheinbar. Fast schon unsichtbar mit ihren 60 Jahren, mit ihrem typischen Auftreten und Kleidung für ihr Alter, wird sie gerne übersehen. Besonders in der koreanischen Gesellschaft wird die ältere Bevölkerung kaum beachtet und genau das macht sie so gefährlich. 

Hornclaw ist Auftragskillerin und sie gehörte lange zu einer der Besten in ihrem Geschäft. Und nun im hohen Alter ist sie verwundert, dass sie noch lebt, da es nicht viele Auftragskiller in Rente gibt und so langsam wird der Job immer anstrengender für sie. 

Außerdem bekommt sie immer weniger Aufträge zugeteilt, ist das ein Wink ihres Chefs, dass sie aufhören soll?

Als dann noch ein neuer Kollege auftritt, der anfängt, ihr das Berufsleben schwer zu machen und jemand sie sabotiert, kommt die Geschichte ins Rollen und ihre Vergangenheit meldet sich bei ihr.

Es klingt gerade ziemlich aufregend, oder? Aber eigentlich wird vieles in einem ruhigen Ton erzählt und es gibt durchaus Höhepunkte in der Geschichte, aber es gibt viele zwischenmenschliche Punkte, auf die der Fokus hier liegt. Besonders Hornclaws Entwicklung steht im Vordergrund von der eiskalten und teilnahmslosen Killerin zu ein paar Emotionen mehr …
Nebenbei gibt es noch einige weitere Charaktere, die spannend zu lesen sind und die Geschichte gut abgerundet haben. Vom Arzt, der sie eines Nachts behandeln muss, bis zu ihrem Mentor. 

Auch werden hier politische und gesellschaftliche Punkte aus der südkoreanischen Kultur angemerkt, besonders der Umgang mit älteren Kollegen und dem Altern selbst, das man zwiespältig, ja fast schon als lästig sieht. 

Ein sehr interessanter Mix zwischen Thriller und Gesellschaftsbild, den die Autorin geschaffen hat und der mit ein paar kleineren Überraschungen den Leser festhält. 

Wer gerne ungewöhnliche Spannungsromane liest, der sollte sich Hornclaws Leben durchlesen!

Das Buch bewerte ich mit:

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