Die rogodanischen Schriften (1) von Tim J. Radde

Bei dem ersten Band Die rogodanischen Schriften von Tim J. Radde handelt es sich um ein Debütroman und auch nicht um den letzten Teil der Reihe rund um den jungen Krieger Endrael!

In der Hauptstadt Jerobina liegt ein junger Mann bewusstlos auf der Straße. Gerettet von einem magisch Begabten versucht er, seinen Lehrmeister aus den Fängen der königlichen Stadtwache zu retten. Durch ihre Befreiungsaktion rücken sie in den Fokus des Herrschers und einer geheimen Macht. Der Krieger Endrael wird so durch die Vergangenheit seiner ihm unbekannten Eltern und die Verbundenheit zu seinem Ausbilder in einen aufkommenden Krieg zwischen den loyalen Schergen des Königs und einem wachsenden Widerstand verwickelt. Die Freunde entdecken einen drohenden Schlagabtausch, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint … Endrael muss sich bewusst werden, ob er sich dem Kampf nach Gerechtigkeit widmen will oder den Pfad der Rache einschlägt.  (Quelle: Amazon)

Es wäre merkwürdig, wenn ich an einem Debütroman nichts zu meckern hätte. Ihr kennt das von mir, ich lese gerne die Erstlingswerke von Autoren und wenn ich weiß, dass es das erste Werk ist, bin ich immer doppelt kritisch.

So war es natürlich auch hier, denn Die rogodanischen Schriften (Band 1) ist das Erstlingswerk von Tim J. Radde und mir ist ein Punkt gleich aufgefallen, der sich durch das ganze Buch gezogen hat: der Schreibstil.

Einerseits ist der Roman einfach zu lesen, man kommt gut in die Geschichte rein und auch den Charakteren konnte ich einiges abgewinnen, doch ich fand ab einen gewissen Zeitpunkt, dass dem Schreibstil die Finesse fehlt. Aufgefallen ist es mir, als ich ein Lieblingszitat gesucht hatte und keines wirklich gut rüberkam, da es nur im Kontext wirkte.

Dazu kommt noch, dass es eine Fülle an Informationen gibt, die man besser in der Geschichte hätte verteilen können, denn ich wurde so manchmal beim Lesen unterbrochen, weil ich zuerst darüber mal nachdenken und es auf mich wirken lassen musste. Ich denke auch, dass mit einer anderen Verteilung der Informationen der Spannungsbogen besser zur Geltung hätte kommen können, nicht, dass es nicht spannend war…

Aber an der Stelle war’s auch schon mit meiner Kritik, denn mir gefielen die Ideen und das Setting, auch dass Endrael meistens mysteriös bleibt als Protagonist hat mir gefallen und die Geschichte hat sein Potenzial, nur ist man zu sehr in den Erklärungen/Informationen hängen geblieben.
Die anderen Charaktere hatten auch was für sich und im Ganzen gefiel mir der Mix aus unterschiedlichen Personen (Endrael – Krieger, Calansir – Ausbilderer, Vandrato – magisch Begabter, Pensa – einzige Frauenpower!), das war wirklich unterhaltsam und sorgte mitunter für Überraschungen.

Besonders gut fand ich in der Erzählung, dass es zu Endrael Rückblenden gab und wir eine etwas andere Seite von ihm kennen lernen konnten, was nicht nur interessant war, sondern mir persönlich den Charakter näher brachte. Ich denke nicht, dass ich ihn sonst am meisten gemocht hätte von allen.

Wenn ihr euch jetzt denkt, dass wird eine spaßige phantastische Reise, muss ich euch etwas korrigieren, denn die Stimmung und Atmosphäre ist eher düster und die Action kommt mit Wucht, wenn man es nicht erwartet. Passend dazu ist es eine Fantasywelt im mittelalterlichen Setting und es sind auch mehr die Charaktere, meiner Meinung nach, die im Vordergrund stehen als die Welt selbst.

Zum Abschluss kann ich Die rogodanischen Schriften: Dämmerung des Widerstandes den Lesern empfehlen, die nach High Fantasy-Romanen weg vom Mainstream suchen und auch mit komplexeren und vielschichtigen Geschichten kein Problem haben! Was ihr am Ende bekommt ist eine üppige Story mit viel Hintergrund, verschiedenen Charakteren und Action!

Das Buch bewerte ich mit:

Titel: Dämmerung des Widerstandes | Reihe: Die rogodanischen Schriften (1) | Autor: Tim J. Radde | Seiten: 412 Seiten | Erscheinungsdatum: 25. August 2016 | ISBN: 978-3741842726 | Link zum Autor hier!

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