Rezension | Die Verlobten des Winters (Die Spiegelreisende 1) von Christelle Dabos

Hier bekommt ihr eine Rezension von mir, die man schlecht als Rezension beschreiben kann, weil ich so schrecklich vernarrt in die Reihe rund um Ophelia und der fantastischen Welt der Archen bin und sie gerne jedem andrehen würde, den nur im mindesten der Klappentext anspricht!

Am liebsten versteckt sie sich hinter ihrer dicken Brille und einem Schal, der ihr bis zu den Füßen reicht. Dabei ist Ophelia eine ganz besondere junge Frau: Sie kann Gegenstände lesen und durch Spiegel reisen. Auf der Arche Anima lebt sie inmitten ihrer riesigen Familie und kümmert sich hingebungsvoll um das Erbe der Ahnen. Bis ihr eines Tages Unheilvolles verkündet wird: Ophelia soll auf die eisige Arche des Pols ziehen und einen Adligen namens Thorn heiraten. Was hat es mit der Verlobung auf sich? Wer ist der Mann, dem sie von nun an folgen soll? Und warum wurde ausgerechnet sie, das zurückhaltende Mädchen mit der leisen Stimme, auserkoren? Ophelia ahnt nicht, welche tödlichen Intrigen sie auf ihrer Reise erwarten, und macht sich auf den Weg in ihr neues, blitzgefährliches Zuhause. (Quelle: Verlag)

Die junge Museumsleiterin Ophelia mit der dicken Brille, den Golem-Schal, alten, chaotischen Blümchenkleidern, und einer unglaublichen Tollpatschigkeit, scheint auf den ersten Blick wirklich unscheinbar zu sein. Aber alle täuschen sich in ihr, sie ist eine stille Beobachterin, die genau ihre Umgebung analysiert und besitzt einen wahrlich starken Charakter, der mit jeder Seite stärker durchscheint. Sie selbst ist natürlich nicht von sich beeindruckt, etwas Klischee hier und da kommt durch, aber die Autorin versteht es gut, sympathsiche Charaktere zu entwickeln und konnte mich mit jeder einzelnen Person in dem Buch überraschen und unterhalten. Neben Ophelia, gibt es zahlreiche Charaktere, die man schwer an einer Hand abzählen kann und alle sind auf ihre Art interessant.

Einen Gegenstand zu lesen bedeutet, sich selbst ein wenig zu vergessen, um der Vergangenheit eines anderen Menschen Platz zu machen. Durch Spiegel zu gehen heißt indessen, sich selbst gegenüberzutreten. Es braucht Mumm, weißt du, dir selbst in die Äuglein zu gucken, dich so zu sehen, wie du bist, in dein eigenes Spiegelbild einzutauchen.

Zu einem Mal hat Ophelia eine sehr herzliche Familie auf ihrer Arche, wo jeder mit jedem irgendwie verwandt ist und alle nennen sich Cousine, Tante etc. und dann geht es zu dem kalten Ort und Heimatpol von ihrem Verlobten Thorn, wo alles ganz anders ist.
Dieser Pol besteht aus mehreren Familien, die miteinander in einer Rivalität stehen, verschiedene Kräfte besitzen und alles ist voller Intrigen.
Und von da rührt auch die stetige Spannung, als Ophelia anfängt dieses kalte Pol zu entdecken und sie gerät in furchtbar miserable, gefährliche und nervenaufreibende Situationen! Sie hat auch einfach ein Händchen dafür sich gekonnt einzumischen.

Nicht nur, dass mir die Charaktere unglaublich gut gefallen haben, die Welt um sie herum ist nicht minder unvorstellbar fesselnd. Es ist eine phantastische Reise, die ich in der Form noch nicht hatte und es sind auch viele Dinge, die man noch entdecken kann, daher brennt es mir in den Fingern, endlich weiter zu lesen. Leider muss ich mich noch ein paar Monate gedulden, bis der zweite Band erscheint.

Die Welt ist eingeteilt in Polen und es wird so beschrieben, dass einst die Welt eins war, doch sie zerbrach und nun bestehen viele “Teile” auf denen Menschen leben. Was es genau auf sich hat mit der Entstehung, ist auf jeden Fall ein Kernthema der Reihe und wird bestimmt mit jedem Buch Stück für Stück geklärt.
Auch ist es nicht so üblich zu einem anderen Pol zu ziehen, geschweige davon jemanden von dort zu Heiraten und Ophelia weiß kaum was über ihre neue Heimat. Dadurch lernen wir zusammen mit Ophelia die Himmelsburg kennen (stellt sie euch als furchtbar riesige schwebende Stadt im Bienenstock-Format vor), wo sie leben muss.

Bei Thorn war sie auf alles vorbereitet gewesen. Gewalt. Verachtung. Gleichgültigkeit. Aber er hatte nicht das Recht, sich in sie zu verlieben.

Sehr eindrücklich und imposant beschreibt die Autorin dabei, die Himmelsburg (das Bild auf dem Cover stellt sie dar) und es gab viele Momente in dem Buch wo ich begeistert war von ihrer Phantasie, den Irrungen und Wirrungen der Stadt, den Leuten dort und manchmal wurde ich auch erschreckt von so einigen Leuten, den Thorn hat Feinde und nicht gerade wenige.
Außerdem verstecken sich noch einige Geheimnisse in der Himmelsburg, es gibt, merkwürdige Orte und keiner lässt sich in die Karten blicken oder zeigt, wer er wirklich ist.

Das Buch hat seine ganze eigene Magie, die mich sofort gepackt hat und ich konnte kaum aufhören zu lesen und hatte es am Anfang erst zur Seite gelegt, als mir schon die Augen zu gefallen sind.
Eine wahrlich phantastische Reise, auf die uns Christelle Dabos mitnimmt und ich bin von allem begeistert, von jeder einzelnen Seite!

Das Buch bewerte ich mit:

Titel: Die Verlobten des Winters | Reihe: Die Spiegelreisende (1) | Originaltitel: Les fiancés de l’hiver | Autorin: Christelle Dabos | Übersetzerin: Amelie Thoma | Seiten: 535 Seiten | Erscheinungsdatum: 10. März 2019 | ISBN: 978-3458177920 | Verlag: Insel Verlag | Link zum Verlag hier!

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5 Kommentare

  1. 9. Juni 2019 / 20:45

    Hallöchen,
    ich fand “Die Verlobten des Winters” auch toll! Hier und da gab es meiner Meinung nach schon ein paar Schwächen und ich finde, der erste Band wirkt schon sehr wie eine Einleitung. Aber deshalb glaube ich auch, dass die Fortsetzungen noch besser werden. Ich freue mich jedenfalls tierisch darauf!
    Meine Rezension kommt morgen online und ich habe deine verlinkt 🙂
    Liebste Grüße, Kate

    • Ani
      Autor
      22. Juni 2019 / 15:41

      Hi Kate!

      Erstmal: vielen Dank fürs Verlinken!
      Es war einfach gut, oder? So im großen und ganzen konnte mich das Buch richtig packen und ich bin froh gewesen, mal wieder so einen richtig Sog zu spüren. 🙂
      Kann es kaum abwarten weiter zu lesen und fand den Cliffhanger schon ein bisschen böse…

      Werde gleich mal bei dir vorbeigehen!

      Liebe Grüße
      Ani

  2. 11. Juli 2019 / 9:32

    Huhu =)
    Schöne Rezension. Das Buch hat mir auch richtig gut gefallen, gerade weil es anders ist. Es erinnert mich ein wenig an eine Mischung aus Alice im Wunderland und den Ghibli Film Das wandelnde schloss. Ich hatte zwar etwas gebraucht um rein zu kommen, aber dann hat es mich, wie du schon sagst, gepackt. Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf den zweiten Band ♥

    Nur eine Frage: Heißen die Bruchstücke der Welt nicht Archen? Pol heißt doch nur die eine zu der Ophelia hinzieht, sie selbst kommt von der Arche Anima.

    Liebe grüße, Sandra
    PS. Ich habe deine schöne Rezi bei meiner verlinkt ^^

    • Ani
      Autor
      30. Juli 2019 / 21:34

      Hey Sandra,

      erstmals vielen lieben Dank fürs Verlinken! Freue mich immer sehr darüber.
      Das ist ein echt toller Vergleich und kann ich so unterschreiben. Die Atmosphäre ist wirklich einer magischer Mix aus den Beiden und die Dramatik erst. Ich hatte mir gleich noch das Hörbuch angehört. Kennst du das schon? Auch sehr gut gemacht. Auf jeden Fall habe ich den zweiten Band auch schon verschlungen und puhh…jetzt darf man wieder lange auf den nächsten Teil warten.

      Und ja, du hast Recht die einzelnen Stücke heißen Arche. Bin da durcheinander gekommen. ^^

      Viele liebe Grüße
      Ani

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