Interview | Sarah Stoffers über Berlin: Rostiges Herz

Mit ihrem Roman Berlin: Rostiges Herz, dass im Amrun Verlag erschienen ist, hat sich die Autorin in ein, für sie, neues Genre begeben und einen magischen Steampunk-Roman geschaffen!
Mit diesem Beitrag darf ich euch das erste Interview auf Tiefseezeilen präsentieren! Die Autorin Sarah Stoffers war so freundlich mir ein paar Fragen zu beantworten zu ihrem neuen Werk, über sich und zu dem Thema Queer in der Phantastik. 

DIE AUTORIN

Bild und Text von Sarah Stoffers

Sarah Stoffers, geboren 1982, war bereits mit elf Jahren klar, dass sie um jeden Preis schreiben wollte. Am liebsten Geschichten voller Geheimnisse, Magie und Abenteuer.

Erste Veröffentlichungen gab es ab 2004 in Zeitungen und Anthologien. Es folgten Lesungen, das Dramatiker Seminar des Deutschen Schauspielhauses und der Kurzgeschichtenpreis des Literaturbüros NRW.

Ihr Debütroman “Wainwood House – Rachels Geheimnis” erschien Ende 2013 im cbj Verlag. “Berlin: Rostiges Herz”, 2018 im Amrûn Verlag, ist ihr erster phantastischer Roman für Erwachsene.

Sarah Stoffers lebt in Hamburg. Sie liebt Karamell, 20er Jahre Partys, Modern Swing, Pen&Paper-Rollenspiele, falsche Elbenohren und frisch gemahlenen Kaffee.


 

DER ROMAN


Sie war das eine Mädchen, das ich nicht haben konnte, und das seit vielen Jahren schon.

aus Berlin: Rostiges Herz

Berlin, die rastlose Stadt am Meer. Hier ragen die Türme der Zauberer bis in den Himmel. Im Schein der Glühlichter werden rauschende Partys gefeiert. Zucker wird in Gold aufgewogen und die Geheimpolizei wacht über den zerbrechlichen Frieden zwischen Zauberern und Erfindern.

Die Erfinderin Mathilda liebt ausgerechnet Rosa, die Tochter des magischen Großmeisters von Berlin. Genau wie der Zauberlehrling Fidelio. Beide wollen Rosa auf deren Geburtstagsparty ihre Gefühle gestehen, doch sie sind nicht die einzigen mit Plänen für den Abend. Ein Mörder hat sich unter die Gäste gemischt. Die Erfinder planen eine Rebellion gegen die Zauberer. Und tief unter der Stadt liegt ein uraltes Geheimnis verborgen. (Quelle: Sarah Stoffers)


 

INTERVIEW
5 FRAGEN AN SARAH STOFFERS

Ein Buch, das du deinen Lesern gerne ans Herz legen würdest?

Sarah Stoffers: „Der lange Weg zu einem kleinen, zornigen Planeten“ von Becky Chambers ist vielleicht das wichtigste Buch, das ich dieses Jahr gelesen habe.Nicht nur wegen des tollen Weltenbaus und der liebenswerten Charaktere, sondern vor allem, weil es ein völlig unaufdringliches Plädoyer für Vielfalt und gegenseitiges Verständnis ist.

Wie würdest du dein aktuelles Buch in 3 Sätzen beschreiben?

Sarah Stoffers: Es ist eine Geschichte voller Magie, Zahnräder und Verschwörungen.Sie spielt in einem zukünftigen Berlin, das nach dem Klimawandel am Meer liegt,und handelt von zwei Menschen, die beide in dieselbe Frau verliebt sind. Und von einem Mord, der alles ändert.

Mit deinem neuen Roman Berlin: Rostiges Herz bist du in ein ganz anderes Genre eingetaucht.Wie kam es dazu und wie war es?

Sarah Stoffers: Nach „Wainwood House“ habe ich lange nach dem nächsten Projekt gesucht. Es waren mehrere Ideen im Gespräch, die alle nicht wirklich passten. Am Ende riet mir mein Agent Peter Lohmann, die Geschichte zu schreiben, die ich wirklich schreiben wollte. Und dann gab es da diesen Rohentwurf für einen Roman über eine Stadt, in der Magie und Technik im Widerstreit liegen. Ich habe beim Schreiben schnell gemerkt, wie viel Spaß ich daran habe, phantastische Welten zu entwerfen.

In deinem Roman gibt es viele unterschiedliche, bunte Charaktere, wie z.B. eine Queer-Heldin.
Was kannst du zu dem Thema Queere Phantastik in Deutschland sagen? Und wie kam es zu deinem Charakter Mathilda?

Sarah Stoffers: Ich glaube, die queere Phantastik steckt in Deutschland noch in ihren Kinderschuhen. Natürlich gibt es schon sehr lange Gayromance als eigenständige Sparte. Gerne auch mal mit phantastischen Elementen. Aber das ist nicht dasselbe, wie ein Fantasy-Roman, in dem ein/e Protagonist/in ganz selbstverständlich nicht heterosexuell ist. Ohne, dass das in einer Romanze thematisiert wird, sondern eben nur als ein Aspekt der Persönlichkeit. Ich würde mir mehr asexuelle, bisexuelle, transgender und eben homosexuelle Charaktere wünschen. Nicht, um die heterosexuellen Protagonisten von den Buchseiten zu verdrängen, sondern um das ganze Spektrum darzustellen.Mathilda ist aus meinem eigenen Wunsch nach mehr lesbischen Heldinnen entstanden. Es ist kaum vorstellbar, wie glücklich es mich macht, wenn ich unverhofft in einem Fantasy-Roman eine Figur entdecke, die ganz selbstverständlich lesbisch ist. Als leidenschaftliche Leserin bin ich sehr vertraut mit heterosexuellen Charakteren auf Buchseiten. Sie wachsen mir ans Herz, aber sie spiegeln nie meine sexuelle Identität wieder.   

Und meine letzte Frage: Wieso Berlin?

Sarah Stoffers: Ich hatte mehrere Städte als Schauplatz in der engeren Wahl. Sie sollte in Europa liegen, beliebt sein und eine Chance haben, den Klimawandel zu überstehen, auch nach dem Anstieg des Meeresspiegels. Ursprünglich dachte ich an Metropolen,wie London oder Paris. Aber diese Städte kennen wir alle aus unzähligen Romanen.Warum also nicht einmal eine deutsche Stadt? Am besten eine, die zu dieser Mischung aus 20er Jahre-Glamour und Dreck passte, die ich für das zweite Zeitalter vor Augen hatte.

 


 

Ein großen Dank an die Autorin, dass sie meine Fragen beantwortet hat. Wer gerne eine signierte Ausgabe hätte von ihrem Steampunkabenteuer BERLIN: ROSTIGES HERZ, der kann es im Amrun Shop bestellen. Dort gibt es nicht nur signierte Exemplare, sondern auch die Buchboxen FINGERSCHNIPSER und ROSTFRESSER zu kaufen. 
Ich selbst hatte das Glück eine Fingerschnipser-Buchbox zu bekommen und wenn ihr allzu neugierig seid, könnt ihr hier nachsehen was dort drinnen war!

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2 Kommentare

  1. 30. Dezember 2018 / 19:07

    Ein sehr interessantes Interview, danke dafür 🙂
    Berlin: Rostiges Herz liegt ganz oben auf meinem Lesestapel, hatte auch schon rein gelesen und ich bin sehr gespannt drauf.
    Die Idee finde ich total interessant, und Sarahs Worte zum Thema Queere Phantastik finde ich sehr spannend.

    Liebe Grüße,
    Nicci

    • Ani
      Autor
      1. Januar 2019 / 16:15

      Hallo!!!
      Vielen lieben Dank, freue mich auch darüber, dass es so wunderbar geklappt hat mit dem Interview und über die tollen Antworten auf meine Fragen.
      Ja, das Thema Queere in der Phantastik ist dieses Jahr…ah letztes Jahr, ziemlich stark aufgekommen, so hab ich das Gefühl. Generell ist das Thema Queer positiv in so vielen Serien hochgekommen, sehr löblich.

      Liebe Grüße
      Ani

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