Rezension zu Die letzte Reise der Schmetterlinge von Kan Takahama

Im Bezirk Maruyama in Nagasaki begegnen sich eine berühmte Kurtisane und ein schwer kranker Mann – der Beginn einer romantisch-dramatischen Liebesgeschichte vor der Kulisse eines ebenso verzaubernden wie verwirrenden Gesellschaftsbild der Zeit. Kan Takahama nutzt den Titel des fünften Aktes eines Kabuki-Theaterstücks namens “Keisei Yamato Zoushi” für ihr Werk um das Leben und Lieben einer Kurtisane im historischen Japan. Sie lässt sich inspirieren vom Schicksal zweier Liebender, die nicht zusammenkommen durften und tragisch endeten, bis sie als Schmetterlinge wiedergeboren wurden und frei und glücklich über einem Blumenfeld schweben konnten. 


Romantisch. Tragisch. Poetisch. 
“Die letzte Reise der Schmetterlinge” lässt einen mit einem Seufzer zurück und einem eigenartigen Gefühl zwischen “wunderschön” und “traurig”. 
Kan Takahma nimmt einen mit in die Edo-Periode und zeichnet die damalige Zeit mit vielen kleinen Details und aus interessanten Winkeln. So folgen wir einer Kurtisane, einem ausländischen Arzt, und vielen weiteren Charakteren auf ihrer Reise. 
Zu Anfang dachte ich, dass die Story mich nicht überraschen kann, weil der Klappentext viel verrät, aber die Handlung wird sehr geschickt und melancholisch erzählt. Außerdem ist es mehr der Nachhall einer traurigen Liebeserzählung mit Raum zum Nachdenken und Interpretieren. 
Mit kleinen Einblicken, Details und Anmerkungen wird dem Leser eine schöne und weitreichende Geschichte in kurzer Zeit geboten, die mich zu Tränen gerührt hat (und das über die Hälfte hinweg!). 

Was mich außerdem noch an dem Graphic Novel/Manga fasziniert hat ist die Epoche und das Sittenbild, welches sehr eindrücklich rüber gebracht wurde. Ohne es zu merken lernt man die Kultur der damaligen Zeit kennen und etwas über den Beruf der Kurtisane und ihr Alltagsleben. 

Die Zeichnung sind in schwarz/weiß, wobei dunkle Farben überwiegen und im Mittelteil gibt es einige farbige Seiten. Kan Takahama zeichnet ihre Charaktere eindrucksvoll und alle erscheinen sehr individuell. Und es ist einfach schön anzusehen, mit all den Kimonos und dem alten Japan Setting. 
Auf jeden Fall ein Must-have. Der Graphic Novel berührt einen nicht nur durch seine Zeichnungen, sondern auch durch die leise erzählte Geschichte. Es ist melancholisch, zutiefst traurig, aber auch auf seine Art wunderschön, sodass man es am liebsten gleich wieder von vorne lesen möchte. 
Link zum Comic HIER. *

Leseprobe auf der Verlagsseite HIER



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2 Kommentare

  1. 23. September 2018 / 8:19

    Achje – den Comic habe ich mir ja noch immer nicht besorgt *seufz*. Ich möchte ihn schon lange lesen und danke dir, dass du ihn mit deiner schönen Rezi wieder in meine Erinnerung gebracht hast.
    Liebe Grüße,
    Sandra

    • Ani
      Autor
      23. September 2018 / 11:20

      Hi,
      na dann wird es an der Zeit! Er ist einfach nur tragisch schön und bin schon gespannt, was du dazu schreiben wirst!
      Vielen Dank für deinen lieben Kommentar!

      Liebe Grüße
      Ani

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